Der Jagglhof liegt im Ortsteil Almdorf und befindet sich seit mehreren Generationen in Besitz der Familie Hörl. „Altbauer“ Toni hat bereits seit 1979 Mutterkuhhaltung betrieben und ab 1994 offiziell biologisch gewirtschaftet. Wir, Margret und Eike, führen den Weg seit 2016 mit ein paar Erweiterungen fort.
Der Schwerpunkt unseres Betriebs liegt auf der Mutterkuhhaltung. Rund 30 Mutterkühe mit Kälbern werden im Winter im Laufstall und im Sommer auf der Weide bzw. großteils auf der Geralm gehalten. Gefüttert wird im Regelfall ausschließlich hofeigenes Futter, zu ca. 90% Heu und der Rest Silage. Kraftfutter setzen wir derzeit keines ein. Ungefähr die Hälfte der Bio-Jungrinder vermarkten wir direkt ab Hof in 5- und 10-kg-Paketen, der Rest wird als Einsteller oder an die EZG verkauft oder als Nachzucht behalten.
Seit 2016 sind wir „Jungen“ am Betrieb und haben den Almausschank auf der Geralm eröffnet, den inzwischen Brigitte und Toni als zusätzliches Standbein im Sommer führen. 2017 haben wir mit dem Anbau von 1 ha Getreide begonnen, im ersten Jahr ausschließlich Dinkel und inzwischen halb Roggen und halb Dinkel. Heuer dürfen wir das dritte Jahr ernten und hoffen, dass die Qualität und die Menge wieder so zufriedenstellend sind wie in den Vorjahren. Auf jeden Fall ein Betriebszweig, der uns sehr viel Spaß macht und gut zum Brotbacken und den Backkursen auf unserem Betrieb passt. Das Getreide vermarkten wir direkt ab Hof und in den Bio-Läden bzw. dem Bauernladen in Saalfelden. Seit 2019 haben wir 2 Ferienwohnungen, dafür haben wir den alten Dachboden ausgebaut. Außerdem halten wir ca. 55 Hühner im mobilen Stall, deren bunte Eier wir direkt vermarkten.
Wir achten in allen Betriebszweigen auf Nachhaltigkeit. So ist z.B. unser Almausschank biozertifziert, also wir verwenden dafür nahezu ausschließlich Bio-Produkte aus der Region, wir haben ziemlich viele Hecken auf unseren Feldern, eine ungedüngte Streuwiese, lassen Randstreifen bewusst stehen, haben in unseren Ferienwohnungen ökologische Textilien usw. Gleichzeitig ist uns aber auch ein Anliegen, dass sich bei unserer Arbeit Aufwand und Ertrag gut im Gleichgewicht befinden und wir umsichtig wirtschaften. Wir haben vielleicht nicht den größten Traktor und die dicksten Kälber, aber dafür auch nicht die höchsten Ausgaben. Wichtig ist uns auch ein guter Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit, denn wir sind sehr gerne in den Bergen unterwegs und schätzen unsere Zeit als Familie.
Fotos vom Jagglhof
Betriebsname | Jagglhof |
Familie | Margret Hörl (1987) und Eike Pokriefke (1985) mit Sophia (2018) Brigitte (1960) und Toni Hörl (1957) |
Betriebsgröße | 33,5 ha Heimfläche, davon 4 ha Wald und 6 ha Alm (Almdorfer Berg) 1/4 Anteil an der Geralm-Genossenschaft (330 ha, davon ca. 200 ha AMA-Futterfläche und ca. 40 ha Wald) Mitglied der Agrargenossenschaften Almdorfer Berg und Hofer Berg |
Betrieb | Mutterkuhbetrieb mit ca. 30 Mutterkühen Getreideanbau ca. 55 Hühner, 2 Zwergschafe Almausschank auf der Geralm 2 Ferienwohnungen BIO AUSTRIA Betrieb |
Kontakt | Fam. Hörl/Pokriefke Almdorf 7 5760 Saalfelden http://www.jagglhof.at |
5 aus 10 – Unsere Fragen an Margret & Eike
Was war euer lustigstes, traurigstes, spannendstes, aufregendstes Erlebnis im Stall oder am Feld?
Bei unseren ersten „Probewochenenden“ allein am Hof lief meist irgendwas schief, jedenfalls brauchten wir immer schnell den Tierarzt und die Hilfe des Nachbarn. Einmal begann es mit der Notschlachtung einer Kuh, die im Freilauf ausgerutscht ist, einmal verlief eine Totgeburt von Zwillingskälbern so tragisch, dass auch die Kuh starb. Ein schlechtes Omen? Wir sehen es eher als realistischen Einblick, der uns gleich gezeigt hat, was in der Landwirtschaft so alles passieren kann.
Was macht ihr gerne in eurer Freizeit? Wohin würde eure Traumreise gehen?
Wir gehen sehr gerne zusammen klettern, wandern, snowboarden oder im Winter oder Sommer auf die Alm. Lieblingsreiseziel ist nach vielen Reisen auf der ganzen Welt Italien.
Was findet man immer in eurem Kühlschrank bzw. eurer Speis?
Butter, Joghurt, Schokolade, Bier.
Worauf seid ihr auf eurem Betrieb besonders stolz?
Dass wir verschiedene Standbeine haben, die sich gut ergänzen und dass unsere drei Generationen so gut miteinander auskommen. Als Quereinsteiger haben wir viel von außen mitgebracht, und uns mit Kursen und Ausbildungen, Fachzeitschriften usw. einiges an landwirtschaftlichem Wissen angeeignet.
Wofür seid ihr dankbar?
Dass wir uns die Zeit selber einteilen können und alle gesund sind.
Habt ihr einen Wunsch für uns Bäuerinnen und Bauern?
Dass die Arbeit gerecht entlohnt wird und mehr Optimismus und Motivation in der Bauernschaft aufkommt.
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